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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 262

1902 - Karlsruhe : Lang
— 262 — Zeit verspottete. Über dieses Werk predigte ein Zeitgenosse Brants, Johannes Geiler von Kaysersberg, der in Schaffhausen geboren war und nach dem Tode seines Vaters von seinem Großvater in Kaysersberg erzogen wurde. Er war der berühmteste Prediger seiner Zeit, und Kaiser Maximilian versäumte es nie, ihn zu hören,^wenn er nach Straßburg kam. Johannes Geiler von Kaysersberg. Schließlich muß noch Jakob Wimpheling aus Schlettstadt (geb. 1450) erwähnt werden. Zu seiner Zeit blühte in Schlettstadt eine Gelehrtenschule, iu der zahlreiche Schüler aus dem Elsaß und dem übrigen Deutschland ihren Studien oblagen. Aus seinen Schristen leuchtet vor allem lauterste Liebe zum deutschen Vaterlande; den Franzosen, die schon damals das Liedlein vom Rhein als Grenzstrom zwischen Frankreich und Deutschland zu singen ansingen, war er ein unversöhnlicher Gegner. 2. Das Münster zu Straßburg und die Kathedrale zu Metz. Daß an Stelle des heutigen Straßburger Münsters ein römisches Gebäude gestanden habe, ist durch Ausgrabungen in

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 268

1906 - München : Oldenbourg
268 49. Elisabeth Charlotte. damals ein Gebäudekomplex von erdrückender Schwere. Nicht nur ein schwerer sondern zugleich ein abenteuerlicher Komplex, weil er zur Hälfte Prunkbau, zur andern Festung, regelrechte, enorme Festung war. Die jetzt enthaupteten und zerborstenen Türme, die, wie namentlich der Dicke Turm und der Krautturm, gerade dadurch so malerisch wirken, daß sie uns in ihre aufgerissenen Eingeweide hineinsehen lassen, waren plumpe, runde, mit unschönen Helmen geschlossene, von schmalen Fenstern und Schießscharten durchbrochene, an Elefantenbeine erinnernde Kolosse. Und vor allem der Otto Heinrich-Bau mit Das Heidelberger Schloß nach Merlans Topographia Palatinatus Rheni (1645). seiner Heute frei aufsteigenden, italienischen Reuaissancesassade, dieser in seiner heutigen Zerstörtheit geradezu geheimnisvoll schöne Bau, wie sah er damals aus? Auf den Renaissaneeunterban waren in unbegreiflicher architektonischer Verfehlung niederländische Giebel als Bedachung aufgesetzt, so daß das ganze Gebäude um seine ursprünglich gewollte Schönheit gewissermaßen betrogen wurde. Indem Melac Feuerbrand und Pulverminen an das alte Schloß legte, hat er uns, sicherlich ganz gegen sein Wollen, an Stelle des Zerstörten etwas unendlich viel Schöneres hinterlassen. Zwei Jahrhunderte sind verflossen, seitdem das Heidelberger Schloß zur Ruine wurde. In diesen zwei Jahrhunderten ist die Ruine zu einem Gebäude mit selbständigem Leben, zu einem historischen, im eminentesten Sinne historischen Bau geworden, weil die Hände der Weltgeschichte selbst sie zu dem geformt haben, was sie jetzt ist. Darum hat sie die Pietät zu fordern, die jedem historischen Bau zusteht. Pietät aber heißt einem historischen Bauwerk gegenüber „nicht anrühren".

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
30. Stifterin. Dom zu Naumburg. 31. Grabmal Heinrichs d.l., Braunschweig. Zu den reifsten Schpfungen der deutschen romanischen Plastik gehren die im Westchor des Naumburger Domes um 1270 aufgestellten Statuen von 12 frstlichen Stiftern und Stifterinnen. Eine von diesen stellt 30 dar. Es ist eine Frstin in Witwentracht, in einem Buche bltternd. Dies Grundmotiv ist fr die Gesamtanlage der Figur entscheidend. Die r. Hand hat, indem sie das Buch hlt, zugleich den Mantel aufge-nommen, so da er auf dieser Seite in freien groen Faltenzgen das Buch selbst umschreibt und so das Motiv nach unten aus-klingen lt, in scharfem Kontrast zu den senkrechten Falten ihrer r. Seite, die tief herabfallend sich der bereits gotischen Sule angleichen. Das Antlitz ist durchaus realistisch gehalten, doch ist Portrthnlichkeit durch die Umstnde ausgeschlossen. Idealisiert dagegen erscheint das gekrnte Haupt (2 Zacken sind abgebrochen) einer Reiterstatue am Dom zu Bamberg, in dem man Konrad Hi. vermutet (32). Der von einem schlanken Hals getragene, etwas rechts und aufwrts gewendete, von wallendem Haar umrahmte Kopf ist von auerordentlicher Kraft und Frische der Auffassung. Unruhig wirkt gegenber der Naumburger Statue das Doppelgrabmal Heinrichs des Lwen und seiner Gemahlin Mathilde im Braunschweiger Dom (31; s. 20). Die Figuren sind, obwohl sie liegen, doch wie stehend gebildet ; anderseits aber fallen die Gewnder auch wieder nach dem Gesetz der Schwere; so erklrt sich die etwas ngstliche Faltengebung besonders des Frauengewandes. Man erkennt hieraus, da der Knstler gewohnt und gebt war, Standbilder wie etwa 30 zu schaffen; hier sah er sich nun vor eine ganz neue Aufgabe gestellt, die er nicht widerspruchslos zu lsen vermochte. Portrthnlichkeit ist kaum anzunehmen. Heinrich trgt, wie blich, in der Rechten das Modell seiner Stiftung, des Braunschweiger Domes. 15 32. Statne vom Dom zu Bamberg.

4. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 113

1891 - Leipzig : Voigtländer
113 3. Karls Sorge fr die Bildung seines Volkes. Karl frderte die Bildung und Gesittung seines Volkes durch allgemeine Einfhrung der christlichen Religion (Stiftung von Bistmern, Erbauung von Kirchen, Verbesserung des Gottesdienstes und des Kirchengesanges), durch Errichtung von Schulen (Alkuins Musterschule in Tours), durch Vereinigung gelehrter Männer, wie A l k u i n und E i n h a r d, an seinem Hofe. Die uralten Lieder seines Volkes, in denen die Thaten und Kmpfe der alten Könige (Hermanarich, Attila, Theodorich) besungen wurden, lie er aufschreiben und so der Vergessenheit entreien. Auch begann er eine deutsche Sprachlehre abzufassen. Den Monaten gab er deutsche Namen." Die Baukunst begann sich in greren Werken zu entwickeln (der Dom zu Aachen, die Pfalzen zu Aachen und Ingelheim); Ackerbau, Handel und Verkehr (Rheinbrcke bei Mainz) wurden gehoben. Karls Ruhm war so ausgebreitet, da selbst die Könige der Araber in Asien und Afrika ihm durch feierliche Gesandtschaften ihre Ehrfurcht bewiesen. Der groe Kalif Harun al Raschid (von dem neuen Kalifengeschlecht der Abbafiden) in Bagdad lie ihm zu feiner Kaiserkrnung Glck wnschen und schickte ihm einen Elefanten von wunderbarer Gre, kstliche Gewrze, ein prchtiges Zelt und eine Uhr, die durch ihre kunstvolle Einrichtung in Erstaunen setzte. War's zwlf Uhr mittags, fo sprangen an der einen Seite derselben Thren auf, aus denen zwlf Reiter hervorkamen, die auf der andern Seite wieder hineinritten. Karls Gegen-gefchenke bestanden in Pferden, Jagdhunden, feiner Leinwand und andern Weber-arbeiten, welche die frnkischen Frauen geschickt zu fertigen verstanden. 82. Karls Lebensweise und Tod. Kaiser Karls Leben" hat der gelehrte Einhard, der am kaiserlichen Hose lebte, in einem eigenen Bchlein beschrieben. Dieser schnen und wertvollen Schrift sind die folgenden Mittei-lungert entnommen: 1. Karls uere Erscheinung. Karl war von starkem Krperbau und hervorragender Gre, die jedoch das richtige Ma nicht berschritt denn seine Lnge betrug wie bekannt sieben seiner Fe , seine Augen waren sehr groß und lebhaft; die Nase ging etwas der das Mittelma. Er hatte schnes weies Haar und ein freundliches, heiteres Gesicht. So bot seine Gestalt, mochte er sitzen oder stehen, eine hchst wrdige und stattliche Er- scheinung..... Er hatte einen festen Gang, eine durchaus mann- liche Haltung des Krpers und eine helle Stimme, die jedoch zu der ganzen Gestalt nicht recht passen wollte..... Bestndig bte Andr-Sevin, Abri der Weltgeschichte. 8

5. Das Mittelalter - S. 163

1893 - Leipzig : Dürr
hinaus reichte ihr Bund. Unter den 77 Städten, die damals dazu gehörten, waren Nowgorod in Rußland, London in England, Bergen in Norwegen, Krakau in Polen. Die stolzen Streitschiffe der Hansa, Me Orlogschiffe, und deren stolze Führer, die Orloghauptleute, waren in der Ost- und Nordsee gefürchtet. Auch der Ordensstaat Preußen stand damals in hohem Ansehen. Die Eroberung des Landes war im Jahre 1283 vollendet, zehn Jahre später fielen auch die pommerschen Städte Danzig und Dirschan als Erbschaft an den Orden. Nach dem Verluste des heiligen Landes, im Jahre 1309, verlegte der Ordensmeister Siegfried von Feuchtwangen seinen Sitz nach Marienburg. Solange die Ritter ihr Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams hochhielten und sich ganz der Verwaltung und der Verteidigung des Landes Hingaben, blühte in Preußen Wohlstand und Bildung. So war es unter dem Großmeister W i nr i ch von Kniprode. Deutsche Kolonisten tarnen in Menge herbei, und die Preußen nahmen an der christlichen Kultur teil. Der Ertrag des Landes steigerte sich und mit ihm der Reichtum der Ritter, besonders als diese den Ausfuhrhandel in ihre Hände nahmen und mit der Hansa verbunden Getreide und Bernstein auf den Weltmarkt brachten. Aber so wie das Vermögen des Ordens stieg, so sank auch die sittliche Energie der Mitglieder. Die Deutschherren erbauten sich in Marienburg ein Schloß, welches heute noch von der Großartigkeit des gotischen Baustiles Zeugnis ablegt. Das 14. Jahrhundert ist auch recht eigentlich die Zeit der Dombauten. Während die Gebildeten, und zu ihnen gehörte besonders der rührige Bürgerstand, sich mehr und mehr von dem verweltlichten Papsttum und den in Unwissenheit und Vollerei versunkenen Priestern abwandten, vertieften fromme Mystiker, wie Tauler, das religiöse Bewußtsein, indem sie auf die Wiedergeburt tm Glauben hinwiesen. Sie fanden eifrige Anhänger, die mit Ernst und Selbstverleugnung nach der Gemeinschaft mit Gott strebten. Aus diesem Gefühl herauf find die herrlichen Dome von Köln, Wien, Ulm und andere erstanden. Noch müssen wir der wichtigsten Veränderungen gedenken, die unter Karl Iv. in der Regierung der deutschen Einzelstaaten geschahen. Jahre 1363 starb in Tirol der Sohn der Margarete Maultasch, deren dritter Mann ein Habsburger gewesen war. Das Land fiel mit des Kaisers Bewilligung an Östreich. Zehn Jahre später, im Jahre 1373, ließ sich Karl von dem unfähigen Kurfürsten Otto von Bayern Brandenburg abtreten. Das Land war freilich durch Fehden und durch das Treiben der Raubritter ganz heruntergekommen. Die bayrischen Markgrafen und Kurfürsten

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 14

1911 - Breslau : Hirt
14 Vi. Die romanische Stein- und Holzplastik. , M \i 28. Stifterin. Dom zu Naumburg. 29. Grabmal Heinrichs d. L., Vraunschweig. Zu den reifsten Schpfungen der deutschen romanischen Plastik gehren die im Westchor des Naumburger Domes um 1270 aufgestellten Statuen von 12 frstlichen Stiftern und Stifterinnen. (Eine von diesen stellt 28 dar. Es ist eine Frstin in Witwentracht, in einem Buche bltternd. Dies Grundmotiv ist fr die Gesamtanlage der Figur entscheidend. Die r. Hand hat, indem sie das Buch hlt, zugleich den Mantel aufgenommen, so da er auf dieser Seite in freien groen Faltenzgen das Buch selbst umschreibt und so das Motiv nach unten ausklingen lt, in scharfem Kontrast zu den senkrechten Falten ihrer r. Seite, die tief herabfallend sich der bereits gotischen Sule angleichen. Das Antlitz ist durchaus realistisch gehalten, doch ist Portrthnlichkeit durch die Umstnde ausgeschlossen. Idealisiert dagegen erscheint das gekrnte Haupt (2 Jacken sind abgebrochen) einer Reiterstatue am Dom zu Bamberg, in dem man Konrad Iii. vermutet (30). Der von einem schlanken Hals getragene, etwas rechts und aufwrts gewendete, von 30. Kopf einer wallendem Haar umrahmte Kopf ist von auerordentlicher Reiterstatue vom Dom zu Bamberg. Kraft und Frische der Auffassung. - Unruhig wirkt gegenber der Naumburger Statue das Doppelgrabmal Heinrichs des Lwen und seiner Gemahlin Mathilde im Braunschweiger Dom (29; s. 20). Die Figuren sind, obwohl sie liegen, doch wie stehend gebildet; anderseits aber fallen die Gewnder auch wieder nach dem Gesetz der Schwere; so erklrt sich die etwas ngstliche Faltengebung besonders des Frauengewandes. Portrt-hnlichkeit ist kaum anzunehmen. Heinrich trgt, wie blich, in der Rechten das Modell seiner Stiftung, des Braunschweiger Domes. ***** ^ X

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 218

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
218 Vi. Das deutsche Reich zu Ende des Mittelallers. Den Hauptgegenstand der lyrischen Poesie dieses Zeitraumes^ bildet die Minne, die zarte Verehrung der Frauen. Die Minnesänger (iu Südfraukreich Troubadours genannt), zogen mit der Zither im Arm oon Ort zu Ort und fanden an den Hosen der Fürsten und in den Burgen der Ritter stets die ehrenvollste Aufnahme. „Sie saugeu oon Lenz und Liebe, von sel'ger goldner Zeit, von Freiheit, Männerwürde, von Treu und Heiligkeit; sie sangen von allem Süßen, was Menschenbrust durchbebt, sie sangen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt." Unter den Fürsten, die als Beförderer des Minnesangs genannt werden, steht der Landgraf Hermann von Thüri ngen oben an. Die Wartburg, wo er seinen Wohnsitz hatte, war der Sammelplatz der begabtesten Dichter ans alleu deutschen Gauen. Hier fand der viel gefeierte i207„Sängerkrieg" statt, in welchem zuerst Heiurich von Ofterdingen gegen Walther von der Vogelweide unterlag, dann aber dem Ersteren der Preis vor Wolfram von Eschenbach zuerkannt wurde. Mit dem Verfall des Nitterthums verstummte auch der Minnesang, und die Poesie flüchtete sich von den Fürstenhöfen in die Häuser einfacher Bürger und Handwerksmeister, von denen sie mit mehr Eifer als Kunst gepflegt wurde. Die Meistersänger bildeten eine förmliche Zunft mit eigenen Vorstehern, welche die vorgetragenen Gesänge nach gewissen Gesetzen und Regeln prüften und die Preise zuerkannten. Da es ihnen weniger auf den Inhalt als auf die Form ankam, so artete bei ihnen die Dichtkunst in bloße Reimerei aus. Der Meistergesang blühte besonders in den Städten Nürnberg, Straßburg, Augsburg, Mainz, Ulm und i55ofrankfurt; der berühmteste Meistersänger war Hans Sachs, Schuhmachermeister iu Nürnberg. Unter den Hohenstaufen gelangte auch die Baukunst zur höchsten Vollendung. Die ersten christlichen Kirchen wurden im byzantinischen Style erbaut, wobei die Basilika (Kauf- oder Gerichtshalle) mit ihrem Langhaus, ihren Rundbogen, ihren Säulenreihen und ihrer flachen Decke zum Muster diente; über der Mitte des in Kreuzform errichteten Gebäudes wölbte sich eine Kuppel. Aus dem byzantinischen Styl entwickelte sich bei den romanischen Völkern der romanische Styl, durch welchen die flache Decke zu einem Kreuzgewölbe umgestaltet und der Thurm dem Ganzen hinzugefügt wurde. Zahlreiche Kirchen in Deutschland sind in diesem Style erbaut, so die Dome von Speier, Worms, Mainz, Trier, Bamberg u. a. Doch in ihrer vollen Erhabenheit und Schönheit trat die Baukunst erst im deutschen oder gothischen Style auf. Der Rundbogen machte dem Spitzbogen Platz, die Fenster wurden größer, die Portale weiter, die Verzierungen (Rosetten) mannigfaltiger, die Thürme höher, schlanker, leichter. So geben die gothischen Kirchen der bimmelanstrebenden Sehnsucht des

8. Die nationale Bewegung von 1815 - 1849 - S. 24

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24 Die Einweihung des Kölner Doms träge nie wieder zur Basis eines neuen Friedens zu machen, sondern das Schwert nicht eher in die Scheide zu stecken, bis uns unser ganzes Recht geworden ist, bis Frankreich seine ganze Schuld an uns bezahlt hat. 3. Nationale Denkmale und Zeste. a) Gorres über den vom in Köln.1 Trauernd schwebt die Idee des Meisters über diesem Dome, er hat sie vom Himmel herabbeschworen, aber den Leib haben alle Geschlechter, die an ihr vergangen sind, ihr nicht ergänzen können, und so flattert sie, halb Geist und halb verkörpert wie beim Sterbenden oder Ungeborenen um die gewaltige Masse und kann sich nicht ablösen und wiederkehren, noch auch zur Geburt gelangen, um ein viel tausendjähriges Riter auf Erden durchzuleben. Ein ewiger Vorwurf steht der Bau vor unsern Augen, und der Künstler zürnt aus ihm hervor, daß so viele Menschenalter nicht zur Wirklichkeit gebracht, was er allein, ein schwacher sterblicher Mann, in seines Geistes Gedanken getragen hat. Ruch sei ein Fluch darauf gesetzt gewesen, als die Bauleute sich verliefen, und also hat der zornige Geist geflucht: solange soll Teutschland in Schande und Erniedrigung leben, preisgegeben eigenem Hader und fremdem Übermut, bis sein Volk sich wieder der Idee zuwendet, von der es sich, der (Eigensucht nachjagend, losgesagt, und bis es durch wahrhaftige Gottesfurcht, gründlich treuen Sinn, festes Zusammenhalten in gleicher Begeisterung und bescheidener Selbstverleugnung wieder tauglich worden, solche Werke auszuführen, wie sie es jetzt in seiner Versunkenheit aufgegeben. ... 3n feiner trümmerhaften Unvollendung, in seiner Verlassenheit ist es ein Bild gewesen von Teutschland seit der Sprach- und Gedankenverwirrung,- so werde es denn auch ein Symbol des neuen Reiches, das mir bauen wollen. b) Rede Friedrich Wilhelms Iv. beim Kölner Domfest. 4. Sept. *842.2 Meine Herren von Köln ! (Es begibt sich Großes unter Ihnen. Dies ist, Sic fühlen es, kein gewöhnlicher Prachtbau. (Es ist das Werk des Brudersinns aller Deutschen, aller Bekenntnisse. Wenn ich dies bedenke, so füllen sich meine Rügen mit Wonnetränen, und ich danke Gott, diesen Tag zu erleben, hier, wo der Grundstein liegt, dort mit jenen Türmen zugleich, sollen sich die schönsten Tore der Welt erheben. Deutschland baut sie, so mögen sie für Deutschland, durch Gottes Gnade, Tore einer neuen, großen, guten 3eit werden! Rlles Rrge, Unrechte, Unwahre und darum Undeutsche bleibe fern von ihnen. Nie finde diesen Weg der Ehre das ehrlose Untergraben der Einigkeit deutscher Fürsten und Völker, das Rütteln an dem Frieden der Konfessionen und Stände, nie ziehe 1 ctus dem Rheinischen Hierfür vom 20. November 1814. S. Josef v. (Börres’ Ausgemahlte Werke und Briefe, herausgegeben v. Schetlberg Bö. I S. 592 ff. 2 Dgl. Treitschke, Deutsche (beschichte Bö. V S. 168 ff.

9. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 27

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 27 - fge nur eines bei: Deutschland wrde rmer um alle die Kraft des Geistes und Gemtes, die in einer deutschen Bevlkerung von acht Millionen lebendig ist. Ich glaube, da wenn wir mit einem Bundesstaat ohne sterreich nach Hause kommen, unser Werk nicht berall wird gelobt werden; ich glaube dies namentlich von dem sdlichen Deutschland sagen zu knnen, wo zwischen der dortigen Bevlkerung und der sterreichischen eine nahe Verwandtschaft der Naturanlagen und der geschicht-lichen Erinnerungen obwaltet. Schonen sie das Volksgefhl! ... Wir wollen, meine Herren, gestatten Sie zum letztenmal! einen Dombau. Wenn unsere alten Meister ihre riesenhaften Mnster auffhrten, der Vollendung des khnen. Werkes ungewi, so bauten sie den einen Turm, und fr den anderen legten sie den Sockel, der Turm Preußen ragt hoch auf; wahren wir die Stelle fr den Turm sterreich! Der Turmspitzen haben wir freilich eine groe Zahl ... ich will mich anders fassen. Mitten in der Zerrissenheit dieser Ver-sammlung war mir das ein erhebendes Gefhl, da, so sehr wir uns oft gegen einander aufbumen, wir dennoch durch das nicht mehr zu brechende, im Volksbewutsein befestigte Gebot der deutschen Einheit wie mit eisernen Banden zusammengeschmiedet sind; trennen sie Osterreich ab, so ist das Band zerschlagen. Zum Schlu, meine Herren: verwerfen Sie die Erblichkeit; schaffen Sie keinen herrschenden Einzelstaat; stoen Sie sterreich nicht ab; retten Sie das Wahlrecht, dieses kostbare Volksrecht, dieses letzte fortwirkende Wahrzeichen des volksmigen Ursprungs der neuen Gewalt. Glauben Sie, es wird kein Haupt der Deutschland leuchten, das nicht mit einem vollen Tropfen demokratischen Oles gesalbet ist!" 2. Quelle: Rede des Abgeordneten Dahlmann*) in der Nationalversammlung zu Frankfurt am 22. Januar 1849. Fundort: Tim Klein a. a. O, S. 409. Ein Haus gilt mehr als ein Individuum . . . An den Hohenzollern Preuens knnen wir ein Herrscherhaus nicht nur haben, sondern mit dem schlechtesten und dem besten Willen kann es kein Sterblicher dah n bringen, da wir es nicht an ihm htten. Es ist gar keine Zukunft fr Deutschland mglich ohne Preußen . . . Ich will meine Meinung unbekmmert sagen, wie bel sie auch von verschiedenen Seiten ausgenommen werde. Ihr dmpfet das Feuer der Anarchie in Deutschland nicht; ihr dmpft dieses zerstrende Feuer weder in den kleinen Staaten, noch in den mittleren, noch in den groen endlich und in dem grten der rem deutschen Staaten als nur auf einem Wege, nur auf dem Wege, da ihr eine kraftvolle Einheit einfetzet und durch diese Einheit die Bahn fr die deutsche Volkskraft erffnet, die zur Macht fhrt. Die Bahn der Macht ist die einzige, die den grenden Freiheitstrieb befriedigen und sttigen wird, der sich bisher selbst nicht erkannt hat; denn es ist nicht blo die Freiheit, die er meint, es ist zur greren Hlfte die Macht, die ihm bisher versagte, nach der es ihn gelstet. Deutschland mu als solches endlich in die Reihe der politischen Gromchte des Weltteils eintreten: das kann nur durch Preußen geschehen, und weder Preußen kann ohne Deutschland, noch Deutschland ohne Preußen genesen..... !) Friedrich Christoph Dahlmann, ein bedeutender Historiker, gehrte zu den Gttinger Sieben, die 1837 ihres Amtes entsetzt wurden; er wurde spter Professor der Geschichte in Bonn. In der Nationalversammlung geno er hohes Ansehen; er war auch Mitglied der Kaiserdeputation.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1872 - Münster : Coppenrath
I Die Deutschen. 1. Einleitung. Um die Zeit, als das rmische Reich nach vielen harten Schl-gen im Abendlande endlich unterging, bot Europa ein trauriges Bild grenzenloser Verwirrung dar. Die losgerissenen Theile des ' unermelichen Reiches lagen wie groe Trmmer umher, vom Rhein bis an das atlantische Meer, von Britannien bis hinab in Sicilien. Heber ihnen schwrmten die wilden Sieger, das Racheschwert in der Hand. Manche Städte sanken in Trmmer, die herrlichsten Werke menschlichen Fleies und menschlicher Kunst wurden mit roher Hand verwstet. Ganze Gegenden, die frher mit den ppigsten Erzeugnissen den Flei ihrer Be-wohner belohnten, lagen nunmehr verdet und verwilderten mit den Menschen. Bei dem stets schwankenden Zustande der Dinge lseten sich alle Bande der Ordnung und der Gesetze. Die Verwirrung und die Roth waren so entsetzlich, da manche das Ende der Welt nahe glaubten. Aber nur das Ellde eines in seinem Innern verdorbenen Reiches war erschienen; schnere sollten an dessen Stelle treten. Gleichwie nach einem furchtbaren Ungewitter das liebliche Bild des Himmels frhlich aus dem dnnkelen Gewlke wieder her-vortritt, so gingen auch aus jenem trben und verworrenen Zustande allmlig schnere Zeiten fr die Völker Europas auf. Darum ist der Untergang des rmischen Reiches kein Unglck zu nennen. An die Stelle der entarteten Rmer trat nunmehr Melters Wcltgcsch. ir. 25. Jlufl. 1
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